Bayern
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Landesflaggen | Landeswappen |
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(Details) | (Details) |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | München |
Fläche: | 70.551,57 km² (1.) |
Einwohner: | 12.492.658 (2.) (31. Dezember 2006)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 177,07 Einwohner je km² (11.) |
BIP - Total - Anteil BIP Deutschland | 2006 408,3 Mrd. € 18 % |
Landeshymne: | Gott mit dir, du Land der Bayern |
Schulden: | 1.857 € pro Einwohner (2006) |
Schulden gesamt: | 23,08 Mrd. € (2006) |
Arbeitslosenquote: | 5.0% (Juni 2007) |
ISO 3166-2: | DE-BY |
Offizielle Website: | www.bayern.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Edmund Stoiber (CSU) (seit 28. Mai 1993) |
Regierende Partei: | CSU |
Sitzverteilung im Landtag (180 Sitze): | CSU 124 SPD 41 B90/Grüne 15 |
letzte Wahl: | 21. September 2003 |
nächste Wahl: | 2008 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 6 |
Karte | |
Der Freistaat Bayern liegt im Südosten Deutschlands und ist das flächengrößte deutsche Land. Nach der Einwohnerzahl steht es hinter Nordrhein-Westfalen an zweiter Stelle. Benachbarte Länder sind Baden-Württemberg, Hessen und die Freistaaten Thüringen und Sachsen, im Süden grenzt Bayern an Österreich, im Bodensee an die Schweiz und im Osten an die Tschechische Republik.
Traditionell gliedert sich Bayern in die drei Landesteile Franken (heute die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken), Schwaben und Altbayern (Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern und Oberpfalz).
Inhaltsverzeichnis[Verbergen] |
Geografie
Landschaften
Bayern liegt in Süddeutschland und umfasst:
- die Bayerischen Alpen im Süden
- das Alpenvorland bis zur Donau mit den drei großen Seen Oberbayerns
- das ostbayerische Mittelgebirge und
- die Stufenlandschaft der Schwäbischen und Fränkischen Alb.
Die niedrigste Stelle von Bayern befindet sich mit 107 m in Kahl am Main (Unterfranken), die höchste auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 m über NN), dem höchsten Berg Deutschlands im Wettersteingebirge (Landkreis Garmisch-Partenkirchen).
Siehe auch: Liste der Berge in Bayern und Liste der Landschaften in Bayern
Gewässer
Hauptfluss ist die Donau, die bei Passau nach Österreich übertritt. Ihre größeren Nebenflüsse sind (von Westen):
- Iller, Lech, Isar und Inn (fließen rechts zur Donau hin)
- Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen (kommen ihr von links entgegen).
Die vier ersteren entspringen in den Alpen und sind wasserreicher. Der Inn führt (wegen des langen Oberlaufs) bei seiner Mündung in Passau meist etwas mehr Wasser als die Donau. Auch der Lech übertrifft zeitweise die Donau.
Der größte Teil Frankens wird durch den Main und seine Nebenflüsse (Regnitz und Tauber von links, die fränkische Saale von rechts) nach Westen entwässert.
Siehe auch: Liste der Flüsse in Bayern und Liste der Seen in Bayern
Klima
Das Klima geht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) nach Osten ins Kontinentalklima über. An etwa 100 Tagen sind die Temperaturen unter Null, die Westwinde bringen durchschnittlich 70 cm Regen, im Nordstau der Alpen lokal bis 180 cm. Die mittlere Sonnenscheindauer beträgt etwa 1600 bis 1900 Stunden.
Grenzen
Bayern grenzt, im Westen beginnend, im Uhrzeigersinn an:
Baden-Württemberg | 829 km |
Hessen | 262 km |
Thüringen | 381 km |
Sachsen | 41 km |
Tschechien | 357 km |
Österreich (Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) | 816 km |
Bodensee | 19 km |
Die Landesgrenze ist insgesamt 2705 km lang.
Nicht zum bayerischen Staatsgebiet und daher auch nicht zum deutschen Bundesgebiet gehören die in Österreich gelegenen Saalforsten, die im privatrechtlichen Eigentum des Freistaates Bayern stehen.
Geschichte
Siehe die Hauptartikel Vorgeschichte Bayerns, Geschichte Bayerns und Königreich Bayern sowie die gesonderte Geschichte des Landesteils Franken
Die heute allein verwendete Schreibweise des Landesnamens mit „y“ geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die vorher geltende Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Diese Anordnung und dessen Vorschrift des „griechischen“ Ypsilons werden im Zusammenhang mit der Wahl seines Sohnes Otto zum König von Griechenland gesehen. Tatsächlich wurde aber im Mittelalter und in der frühen Neuzeit der Landesname auch in der Form Bayrn geschrieben.
Zur Zeit Kaiser Augustus wurde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich der Donau Teil des Römischen Reiches. Nach Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildete sich aus Kelten, von Norden eingedrungenen Germanen und verbliebenen Romanen der Stamm der Baiern (s. Bajuwaren).
Seit 555 n. Chr. ist die Existenz eines bairischen Stammesherzogtums unter den Agilolfingern belegt, welches unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs Austrasien wurde. Der Sieg Karls des Großen über den Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert das Ende des so genannten älteren Stammesherzogtums.
Der Niedergang der Karolinger ermöglicht ein Wiederaufleben der Eigenständigkeit der bayerischen Herzöge im so genannten jüngeren Stammesherzogtum. Nach Ende der Herrschaftsperiode der Karolinger kam es erneut zu einem Erstarken der Eigenständigkeit der einzelnen Gebiete. Unterstützt wurde dies durch die Bedrohung von außen durch die Ungarneinfälle ab etwa 862. Markgraf Luitpold von Bayern fällt 907 in der Schlacht von Pressburg in einer Niederlage gegen die Ungarn, jedoch wird das Datum durch den Antritt seines Sohns Arnulf I. als Herzog von Baiern gleichzeitig als Beginn des jüngeren baierischen Stammesherzogtums gesehen. Nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld erfolgt eine zweite Welle baierischer Ostsiedlung mit Gewinn von Gebieten im heutigen Niederösterreich, Istrien und der Krain. Der Streit mit den Ottonen führt jedoch wieder zu einer starken Abhängigkeit vom deutschen Königtum. 976 wird der Südosten Bayerns als Teil eines neu geschaffenen Herzogtums Kärnten abgetrennt. Zusätzlich regiert das Geschlecht der Babenberger in der Marcha Orientalis (Ostarrichi) zunehmend unabhängiger vom bayrischen Herzog. Ab 1070 kommt es unter den Welfen zu einem Wiedererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. Der Streit zwischen Staufern und Welfen endet schließlich 1180 nach dem Sieg des Staufers Friedrich I. Barbarossa über den Welfen Heinrich den Löwen mit der Abtrennung der Steiermark und der andechsischen Markgrafschaft Istrien und mit dem Ende des jüngeren Stammesherzogtums.
Von 1180 an wird Bayern als Territorialherzogtum bis 1918 von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebt 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. In einer kurzen Zeit der Wiedervereinigung erlangte Bayern mit Ludwig IV. dem Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht, als dieser als erster Wittelsbacher 1328 die Kaiserwürde erhielt. Im Hausvertrag von Pavia von 1329 teilte dieser den Besitz in eine pfälzische Linie mit der Rheinpfalz und der später so genannten Oberpfalz und in eine altbayerische Linie auf. Die von ihm neu hinzu gewonnenen Gebiete Brandenburg, Tirol, die niederländischen Provinzen Holland, Seeland und Friesland und der Hennegau gingen jedoch unter seinen Nachfolgern sehr bald wieder verloren. Tirol fiel 1363 an die Habsburger, Brandenburg 1373 an die Luxemburger. Mit der Goldenen Bulle 1356 ging auch die Kurfürstenwürde für die altbayerische Line an die Pfalz verloren. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter die Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende.
In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor: 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Als Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Das absolutistische Bayern wurde im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. und seines Sohnes Karl Albrechts während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges jeweils von Österreich vorübergehend besetzt. 1777 wurde nach dem Aussterben der bayrischen Linie der Wittelsbacher die Kurpfalz mit Bayern vereint.
Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen, so fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das Innviertel vorübergehend an Bayern. 1806 erfolgte die Erhebung zum Königreich. Durch den rechtzeitigen Wechsel auf die Seite der Gegner Napoleons konnte Bayern auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen Teil der Gebietsgewinne behalten. Für den Verlust Tirols und der rechtsrheinischen Pfalz wurde es durch fränkische Gebiete entschädigt. König Ludwig I. baute München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Im Zuge der Märzunruhen musste er 1848 wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abdanken. Ludwig II. ging wegen des Baues von Neuschwanstein und anderer Schlösser als Märchenkönig in die Geschichte ein. 1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg) erlitt Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage gegen Preußen. 1871 wurde Bayern Teil des neu gegründeten Deutschen Reiches, erhielt aber so genannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- und Heereswesen).
1918 brach die Wittelsbacher Monarchie im Rahmen der allgemeinen Novemberunruhen in Deutschland zusammen. Am 8. November 1918 wurde Bayern als Freistaat ausgerufen. Sozialistische Gruppen konnten für kurze Zeit eine Räterepublik installieren. Zur Zeit der Weimarer Republik wurde Bayern 1923 Schauplatz des Hitlerputsches. Zwischen 1933 und 1945 wurde Bayern als Verwaltungseinheit unter den Nationalsozialisten weitgehend bedeutungslos. Im Zweiten Weltkrieg erlitten bayerische Städte wie Würzburg, München oder Nürnberg starke Zerstörungen.
Die Besatzungsmächte leiteten Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland gezielt in das dünn besiedelte Bayern. Bis 1949 wuchs die Bevölkerung dadurch um ein Viertel.
Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 nach Abtrennung der Rheinpfalz als Land Teil der Bundesrepublik Deutschland. Es setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein und Bayern entwickelte sich vom Agrar- zum modernen Industriestaat.
Politik
Siehe den Hauptartikel Politisches System Bayerns
Im Bayerischen Landtag sind derzeit drei Parteien vertreten. Nach den Wahlen vom 21. September 2003 ergab sich folgende Sitzverteilung (insges. 180 Sitze):
- CSU 124 Sitze
- SPD 41 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 15 Sitze
Die Ergebnisse der Landtagswahl 2003 sahen wie folgt aus:
- CSU 60,7 %
- SPD 19,7 %
- Bündnis 90/Die Grünen 7,7 %
- Freie Wähler 4,0 %
- FDP 2,6 %
- Republikaner 2,2 %
- ödp 2,0 %
- Bayernpartei 0,8 %
- Andere 0,3 %
Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland
Staatsaufbau
Grundlage der Landespolitik ist die am 2. Dezember 1946 beschlossene Verfassung des Freistaates Bayern. Bayern ist demnach Freistaat (Republik) und Volksstaat (Demokratie). Seit dem 1. Januar 2000 existiert nach der Abschaffung des Senats ein parlamentarisches Einkammersystem. Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete alle fünf Jahre (bis 1998: alle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte mit dem Senat eine zweite Kammer, mit der Vertreter sozialer und wirtschaftlicher Interessenverbände ein politisches Gegengewicht zum Landtag schaffen sollten. In einem Volksentscheid wurde am 8. Februar 1998 die Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Bis dahin war Bayern das einzige deutsche Land, welches eine zweite Kammer hatte, welche jedoch nur bedingten Einfluss besaß und keine Gesetze entwerfen durfte, sondern nur mitwirken konnte. Chef der Staatsregierung ist der Bayerische Ministerpräsident, der ihre Geschäfte leitet, die Richtlinien der Politik bestimmt, Bayern nach außen vertritt und die Staatsminister und -sekretäre ernennt. Das oberste bayerische Gericht ist der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des Weiteren gibt es noch diverse obere Landesgerichte (Bayer. Oberstes Landesgericht, Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Landesarbeits-, Landessozialgericht) sowie die restliche Judikative. Am 20. Oktober 2004 beschloss der Bayerische Landtag die Auflösung des Bayerischen Obersten Landesgerichts mit Wirkung zum 1. Juli 2006. Außer vom Landtag können in Bayern Gesetze und Verfassungsänderungen auch durch Volksbegehren und Volksentscheid beschlossen werden. Ein Volksentscheid ist außerdem zu jeder Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig, auch wenn die Verfassungsänderung vom Landtag beschlossen wurde.
Siehe auch: Bayerischer Ministerpräsident, Gesetzgebungsverfahren in Bayern
Bayerische Staatsregierung
Seit 1962 hat die CSU die absolute Mehrheit in Bayern nicht mehr abgegeben.
Amtierender Ministerpräsident ist seit dem 17. Juni 1993 Edmund Stoiber (CSU).
Am 7. Oktober 2003 wurde Edmund Stoiber als Ministerpräsident vom Landtag wieder gewählt, am 14. Oktober das neue Kabinett von ihm ernannt und vom Landtag bestätigt.
Der Bayerischen Staatsregierung gehören zurzeit folgende Mitglieder an:
- Edmund Stoiber (CSU), Ministerpräsident des Freistaates Bayern
- Günther Beckstein (CSU), Stellvertreter des Ministerpräsidenten und Staatsminister des Innern
- Eberhard Sinner (CSU), Leiter der Staatskanzlei
- Emilia Müller (CSU), Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten
- Beate Merk (CSU), Staatsministerin der Justiz
- Thomas Goppel (CSU), Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
- Siegfried Schneider (CSU), Staatsminister für Unterricht und Kultus
- Kurt Faltlhauser (CSU), Staatsminister der Finanzen
- Erwin Huber (CSU), Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
- Werner Schnappauf (CSU), Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Josef Miller (CSU), Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten
- Christa Stewens (CSU), Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
- Georg Schmid (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium des Innern
- Karl Freller (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Unterricht und Kultus
- Franz Meyer (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen
- Hans Spitzner (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
- Otmar Bernhard (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Jürgen Heike (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Siehe auch: Wahlergebnisse und Staatsregierungen in Bayern seit 1945
Wahlrecht
Im Vergleich zu Wahlen auf Bundesebene weist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, die in ihrem Wahlbezirk die Wahl gewonnen haben, können nur in den Landtag einziehen, wenn auch ihre Partei die Hürde von 5 Prozent erreicht hat.
Darüber hinaus ergibt sich die Sitzverteilung im Landtag aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen. In anderen Bundesländern und bei Bundestagswahlen entscheidet die Erststimme über die Wahl des Direktkandidaten im Wahlbezirk und allein die Zweitstimme bestimmt die Zahl der Sitze im Parlament, was üblicherweise dazu führt, dass Erststimmen häufiger den großen Parteien mit aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer bei einer bayerischen Landtagswahl eine kleinere Partei mit beiden Stimmen wählt, verschenkt seine Erststimme also nicht, da beide Stimmen dieser Partei zu Gute kommen, selbst wenn der entsprechende Wahlkreiskandidat den Einzug in den Landtag nicht schaffen sollte.
Eine weitere Besonderheit findet sich im Kommunalwahlrecht. Zum einen besitzt jeder Wähler genau so viele Stimmen wie Sitze zu vergeben sind; sind also im Gemeinderat bzw. Stadt- oder Kreistag z. B. 45 Sitze zu besetzten, so hat jeder Wähler 45 Stimmen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit des Kumulierens („Häufeln“, mehrere Stimmen können für einen Kandidaten abgegeben werden) und des Panaschierens (Stimmen können auf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden). Am 21. September 2003 wurde per Volksentscheid die Altersgrenze für das passive Wahlrecht von 21 auf 18 abgesenkt.
Bürgerentscheid
In Bayern gibt es zahlreiche direktdemokratische Elemente. Neben Volksbegehren und Volksentscheid auf Landesebene wurde am 1. Oktober 1995 durch einen Volksentscheid die direkte Demokratie auf Kommunalebene eingeführt. Das bayerische Verfassungsgericht hat die Regelungen 1997 zwar verschärft (unter anderem durch Einführung eines Abstimmungsquorums), aber dennoch initiieren die Bayern jährlich rund 100 Bürgerentscheide.
Partnerschaften
Der Freistaat Bayern ist Partnerregion von
- Kalifornien, Vereinigte Staaten
- Shandong, Volksrepublik China
- südafrikanische Kapregion, Südafrika
- Karnataka, Indien
Patenschaft
Am 5. Juni 1954 übernahmen der Freistaat Bayern und die Bayerische Staatsregierung die Patenschaft für die sudetendeutsche Volksgruppe.
Staatswappen, Flagge und Hymne
Hauptartikel: Bayerisches Staatswappen
Das bayerische Staatswappen besteht aus sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich mit der wittelsbachischen Pfalz am Rhein verbunden, steht heute für die Oberpfalz, der „fränkische Rechen“ für die drei fränkischen Bezirke, der blaue Panther für die Altbayern und die drei schwarzen Löwen für Schwaben. Das weiß-blaue Herzschild deutet den Gesamtstaat Bayern an, die Volkskrone bezeichnet nach dem Wegfall der Königskrone die Volkssouveränität.
Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen, die weiß-blau gerautete Flagge und die Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau. Die Rautenflagge hat immer vom Betrachter aus gesehen links oben (heraldisch rechte, obere Ecke) eine angeschnittene, weiße Raute (auch im Wappen) und mindestens 21 (angeschnittene) Rauten.
Die gleichen weiß-blauen Rauten sind auch in vielen Städte- und Kreiswappen in den Gebieten der historischen Kurpfalz zu finden (auch in den rechtsrheinischen, heute badischen, Gebieten die nie zu Bayern gehörten). Denn auch wenn heute Bayern die weiß-blauen Rauten praktisch für sich beansprucht, so sind es doch ursprünglich die Farben der Familie Wittelsbach, die neben Bayern auch in der Kurpfalz herrschte. (Beispiel: Wappen des Neckar-Odenwald-Kreises)
Großes Staatswappen | Kleines Staatswappen | Staatsflagge (Rautenflagge) | Staatsflagge (Streifenflagge) |
Zur Hymne siehe: Bayernhymne
Verwaltungsgliederung
Eine ausführliche Darstellung der Verwaltungsgliederung seit 1808 ist im Artikel Verwaltungsgliederung Bayerns zu finden.
Regierungsbezirke
Das Staatsgebiet des Freistaates Bayern ist für den Bereich der allgemeinen und inneren Verwaltung in Verwaltungssprengel eingeteilt, welche die Bezeichnung Regierungsbezirke (Kreise) führen. Die Regierungsbezirke werden durch die Regierungen geleitet, denen je ein Regierungspräsident vorsteht, der vom Innenminister ernannt wird. Die Regierungen sind die Mittelbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung und unterstehen dem Staatsministerium des Inneren. Nachstehend sind die Regierungsbezirke sortiert nach dem Amtlichen Gemeindeschlüssel (AGS) und mit den Abkürzungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern:
Regierungsbezirk | Hauptstadt | AGS | Abk. | Fläche | Einwohner (Sep 2005) | E./km² |
Oberbayern | München | 091 | OB | 17.529,63 km² | 4.232.962 | 241 |
Niederbayern | Landshut | 092 | NB | 10.329,91 km² | 1.197.631 | 116 |
Oberpfalz | Regensburg | 093 | OPf. | 9.691,03 km² | 1.090.318 | 113 |
Oberfranken | Bayreuth | 094 | Ofr. | 7.231,00 km² | 1.103.239 | 153 |
Mittelfranken | Ansbach | 095 | Mfr. | 7.244,85 km² | 1.708.841 | 236 |
Unterfranken | Würzburg | 096 | Ufr. | 8.530,99 km² | 1.342.308 | 157 |
Schwaben | Augsburg | 097 | Schw. | 9.992,03 km² | 1.789.698 | 179 |
Bayern | München | 70.549,11 km² | 12.464.997 | 177 |
Bezirke
Geographisch deckungsgleich mit den Regierungsbezirken sind in Bayern die Bezirke gleichen Namens. Anders als die Regierungsbezirke, welche die örtliche Zuständigkeit der Regierungen festlegen, sind die Bezirke kommunale Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts. Der Bezirk ist in Bayern die dritte kommunale Ebene über den Gemeinden (1. Ebene) und Landkreisen (2. Ebene). Sie sind Selbstverwaltungskörperschaften und haben daher demokratisch gewählte Verwaltungsorgane, den Bezirkstag, der alle 5 Jahre von den Wahlberechtigten des Bezirks direkt gewählt wird und einen Bezirkstagspräsidenten, der aus der Mitte des Bezirkstags gewählt wird. Sie können Wappen und Fahnen wie eine Gemeinde oder ein Landkreis haben, was ein staatlicher Regierungsbezirk nicht hat.
Landkreise und kreisfreie Städte
Die sieben Regierungsbezirke unterteilen sich in 71 Landkreise (Bezirke) und 25 kreisfreie Städte (kreisunmittelbare Städte). Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind kommunale Gebietskörperschaften mit Selbstverwaltungsrecht. Die Landkreise haben als Verwaltungsorgane den Kreistag und den Landrat. Die kreisfreie Stadt handelt durch den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Sowohl der Landrat bzw. der Oberbürgermeister als auch der Kreistag bzw. der Stadtrat werden von den Wahlberechtigten auf die Dauer von 6 Jahren gewählt (süddeutsche Ratsverfassung).
Die Landkreise bilden gleichzeitig Sprengel, welche die örtliche Zuständigkeit der Unterbehörden der allgemeinen und inneren Verwaltung festlegen. Anders als auch der Ebene der Regierungsbezirke hat der Staat hier jedoch keine eigenen inneren Behörden errichtet, sondern bedient sich durch Organleihe des Landrates zur Erfüllung der Aufgaben der staatlichen Verwaltung; der Landrat ist insoweit Kreisverwaltungsbehörde. Bei den kreisfreien Städten ist im Gegensatz dazu eine Vollkommunalisierung gegeben, da ihnen die Aufgaben der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde zur selbständigen Erledigung übertragen werden.
Die 25 kreisfreien Städte in Bayern: | ||
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Gemeinden
Der Freistaat Bayern besteht aus 2.056 politisch selbständigen Gemeinden sowie 215 gemeindefreien Gebieten (ausmärkischen Gebieten).
Die Gemeinden verteilen sich wie folgt (Stand 1. Oktober 2004):
- 25 kreisfreie Städte
- 28 Große Kreisstädte
- 262 sonstige Städte
- 383 Märkte
- 1.358 sonstige Gemeinden
Von den 2.031 kreisangehörigen Gemeinden sind 991 Mitgliedsgemeinden in 314 Verwaltungsgemeinschaften, 1.040 sind Einheitsgemeinden (Stand 1. Januar 2005).
Änderungen seit dem 1. Januar 2005:
- Erhebung der Gemeinde Postbauer-Heng zum Markt am 17. September 2005
- Erhebung der Stadt Fürstenfeldbruck zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2006
- Erhebung des Marktes Stadtbergen zur Stadt am 12. Mai 2007
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Bayern, Liste der gemeindefreien Gebiete in Bayern.
Größte Städte
Stadt | Einwohner am 31. Dezember 2000 | Einwohner am 30. Juni 2005 |
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München | 1.210.223 | 1.254.300 |
Nürnberg | 488.400 | 497.254 |
Augsburg | 254.982 | 262.140 |
Würzburg | 127.966 | 133.188 |
Regensburg | 125.676 | 129.175 |
Ingolstadt | 115.722 | 120.575 |
Fürth | 110.477 | 113.076 |
Erlangen | 100.778 | 102.745 |
Bayreuth | 74.153 | 74.137 |
Bamberg | 69.036 | 69.934 |
Aschaffenburg | 67.592 | 68.798 |
Kempten (Allgäu) | 61.389 | 61.507 |
Landshut | 58.746 | 60.825 |
Rosenheim | 58.908 | 60.049 |
Schweinfurt | 54.325 | 54.351 |
Neu-Ulm | 50.188 | 51.461 |
Passau | 50.536 | 50.506 |
Hof | 50.741 | 48.982 |
Anmerkung: Außer Neu-Ulm sind alle aufgeführten Städte kreisfrei.
Regionen
Bedeutende historisch gewachsene Regionen in Bayern sind
Daneben wurde Bayern von der Regionalplanung in 18 Regionen aufgeteilt, den Planungsregionen in Bayern.
Wirtschaft
Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarker und reicher Staat, es hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologieland entwickelt. Die wirtschaftlich stärkste Region ist der Großraum München mit Automobilindustrie (BMW, MAN, Knorr-Bremse), IT-Sektor (Siemens, Infineon, Microsoft), Medien und Verlage (Premiere, Kabel Deutschland, Burda Verlag), Rüstungsindustrie (EADS, Krauss-Maffei), Touristik (historische Sehenswürdigkeiten, Museen, Biergärten, Oktoberfest, Kongresse und Messen). Weitere bedeutende Wirtschaftsstandorte in Südbayern sind Augsburg, Ingolstadt und das Bayerische Chemiedreieck zwischen Chiemsee, Inn und Salzach.
In Nordbayern ist die Metropolregion Nürnberg–Fürth–Erlangen der wichtigste Standort. Daneben kann der Raum zwischen Aschaffenburg und Würzburg/Schweinfurt sehr gute Wirtschaftsdaten aufweisen, etwa eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich unter 6 % und eine florierende Wirtschaft.
Manche Grenzregionen sind durch Wettbewerbsvorteile in den Nachbarstaaten einesteils und mangelnde Infrastruktur andernteils von Subventionen abhängig. Speziell der Bayerische Wald hatte zu Zeiten des Kalten Krieges durch seine abseitige Lage im Zonenrandgebiet wenig Standortattraktivität besessen. Zwar fiel nach 1990 dort der Eiserne Vorhang zur CSFR, gleichzeitig wurde aber im wiedervereinigten Deutschland die Zonenrandförderung aufgehoben, und zugleich bot das angrenzende Tschechien – ab 2004 auch EU-Mitglied – oft bessere Investitionsanreize.
Touristisch sind neben München besonders die Regionen um die bayerischen Seen und in den Alpen stark. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 2007 5.3 %. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Bayern einen Index von 128.2 (EU-25:100) (2003).[2] Bayern konnte im Jahr 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2.8% verbuchen, dieser Wert liegt genau im Bundesdurchschnitt.
An drei Standorten in Bayern befinden sich Kernkraftwerke, außerdem wird in Garching bei München ein Forschungsreaktor betrieben.
Verkehr
Bayern ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Durch Bayern führen unter anderem die Autobahnen A 3, 6, 7, 8, 9 und 70 sowie die seit dem Herbst 2005 fertig gestellte A 71 und die teilweise noch im Bau befindliche A 73, die beide Bayern mit Thüringen verbinden. Sternförmig von München aus führen die A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, die A 96 über Memmingen nach Lindau, die A 93 über Regensburg nach Hof und die A 92 über Landshut nach Deggendorf. Südlich verbindet ein Stück der A 93 die A 8 mit der Brenner Autobahn. Seit den 1970ern geplant, bisher aber wegen Streitigkeiten um die Trassenführung nur in Abschnitten fertig gestellt ist die A 94 von München über Altötting nach Passau. Im Süden wird Bayern überdies gerne als Abkürzung im innerösterreichischen Verkehr benutzt, da aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Weg durch die Alpen bei weitem länger ist als von Innsbruck über die A 8 oder von Lofer über die B 305 nach Salzburg („Großes“ bzw. „Kleines Deutsches Eck“)
Bayern verfügt ebenfalls über ein dichtes Streckennetz im Eisenbahnverkehr mit zahlreichen Bahnhöfen. Der Münchener Hauptbahnhof – einer der größten in Deutschland – stellt dabei einen wichtigen Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehr dar. Die Städte München und Nürnberg verfügen über U-Bahnen sowie S-Bahnen mit einem weiten Einzugsgebiet.
Eines der größten europäischen Drehkreuze für den Flugverkehr ist der Flughafen München Franz Josef Strauß. Ein weiterer internationaler Verkehrsflughafen befindet sich in Nürnberg, überdies gibt es zahlreiche Verkehrslandeplätze. Die meisten Binnenschifffahrten finden auf der Donau, dem Main sowie auf dem Main-Donau-Kanal statt. Hierfür gibt es zahlreiche Güterhäfen.
Sehenswürdigkeiten
Bayern kann auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken. Laut Art. 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Mio. €, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.
Steinerne Brücke und Dom in Regensburg | Walhalla, Donaustauf bei Regensburg | ||
Augsburger Rathaus und Perlachturm | St. Bartholomä am Königssee | Hochofen 3 der Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) |
Museen
Bayern ist mit über 1.150 Museen das museumsreichste Land der Bundesrepublik, wozu auch Sammlungen, Schlösser, Gärten und private Sammlungen gehören. Zu den größten und bekanntesten gehören: | ||
siehe auch: Museen in Bayern
Zoologische Gärten, Tierparks
- Niederbayrischer Vogelpark Abensberg
- Zoo Augsburg
- Tierpark Röhrensee, Bayreuth
- Zoologischer Garten Hof
- Tiergehege am Baggersee, Ingolstadt
- Kleinzoo Wasserstern, Ingolstadt
- Tierpark Hellabrunn, München
- Tiergarten Nürnberg
- Wildpark Poing
- Reptilienzoo Regensburg
- Wildpark an den Eichen, Schweinfurt
- Tiergarten Straubing
Kultur
Theater, Schauspiel und Oper
Bayern verfügt über vier staatliche und 18 kommunale Theater mit eigenen Ensembles sowie eine Vielzahl privater Bühnen und freier Gruppen. Als letzte große Neugründung ging 2004 aus den Städtischen Bühnen Nürnberg das Staatstheater Nürnberg hervor. Insgesamt gibt es 35 feste Schauspiel-, Opern- und Operettenbühnen, 41 Freilicht- und Festspielunternehmen und 17 Puppentheater mit mehr als 14.000 Vorstellungen und über 4,8 Millionen Zuschauern jährlich. Unter diesen Bühnen befinden sich so renommierte Häuser wie:
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Musik
Bayern ist nicht nur das Land der traditionellen Volksmusik, der Jodler und Schuhplattler, sondern auch die Heimat so bekannter Komponisten wie
Die Regensburger Domspatzen, die Augsburger Domsingknaben und der Tölzer Knabenchor sind auch Repräsentanten des Freistaates in der ganzen Welt.
Zu den besten in Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen
- die Münchner Philharmoniker
- das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
- die Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie
- das Bayerisches Staatsorchester am Nationaltheater
- die Bayerische Kammerphilharmonie, Augsburg
- die Münchner Symphoniker
- das Münchner Kammerorchester
- die Nürnberger Philharmoniker am Staatstheater Nürnberg
- die Nürnberger Symphoniker
- die Hofer Symphoniker
- das Philharmonische Orchester Bad Reichenhall
- und das Kammerorchester Schloss Werneck
Unter den Musikfestspielen herausragend sind die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth und die Münchner Opernfestspiele.
Universitäten
- Universität Augsburg
- Otto-Friedrich-Universität Bamberg
- Universität Bayreuth
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Ukrainische Freie Universität München
- Universität der Bundeswehr München
- Universität Passau
- Universität Regensburg
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Küche
Durch das Nebeneinander der zwei bayerischen Stämme Altbaiern und Franken, dazu kulturelle Teile von Schwaben, ist die bayerische Küche sehr vielfältig. Auch wenn die bayerische Küche deutlich mehr bietet als deftige und rustikale Spezialitäten, so sind es dennoch besonders diese Gerichte, die weit über die bayerischen Landesgrenzen hinweg bekannt geworden sind:
- Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schäufele (Schweineschulter), Kalbshaxe, Spanferkel
- Semmelknödel, Kartoffelknödel, Leberknödel(suppe)
- Sauerkraut, Kohlroulade, Krautwickel, Krautspätzle, Krautkrapfen
- Leberspätzle(suppe), Speckknödel(suppe), Pfannkuchensuppe(Flädlesuppe)
- Weißwurst, Wollwurst, Stockwurst, Regensburger, Nürnberger Rostbratwurst, Blaue Zipfel
- Apfelstrudel, Topfenstrudel, Kaiserschmarrn, Dampfnudeln, Rohrnudeln, Schmalznudeln, Bayerisch Creme
- Bayrischer Kartoffelsalat, Bayrischer Wurstsalat
- Obazda oder fränkisch: Grupfter
- Leberkäse
- Schwaben und Allgäu: Kässpatzen
Kartenspieltradition
Siehe: Schafkopf
Industriekultur
Mit der Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg) verfügt Bayern zur Zeit noch über eines der bedeutendsten Industriedenkmale Europas. Die technik- und architekturhistorisch einmalige Anlage wird derzeit trotz bestehenden Denkmalschutzes abgerissen.
Sport
Fußball
Überregionale bis internationale Bekanntheit erreichen die Teams der 1. Bundesliga, der FC Bayern München und der 1. FC Nürnberg. Der TSV 1860 München und die SpVgg Unterhaching spielen als ehemalige Erstligisten momentan ebenso in der 2. Bundesliga wie die SpVgg Greuther Fürth, Wacker Burghausen und der FC Augsburg.
Handball
Der TV Großwallstadt spielt in der 1. Handball-Bundesliga. Heimat des TV Großwallstadt ist der Landkreis Miltenberg. Bekannt, wenn auch nicht mehr erstklassig, sind die Münchener Vereine TSV Milbertshofen und MTSV Schwabing. In dieser Disziplin findet jährlich in der Münchener Olympiahalle der DHB-Supercup statt.
Basketball
Im Damen-Basketball konnte die in der 1. Bundesliga spielende Mannschaft des TSV Wasserburg in den Jahren 2004 bis 2007 den Deutschen Meistertitel erringen und wurde zudem 2005-2007 Deutscher Pokalsieger.
Volleyball
Teams des SV Lohhof und des TSV Unterhaching sind erstklassig
Bergsteiger
Nicht zuletzt durch den Dokumentarfilm Am Limit wurden die Sportkletterer Thomas und Alexander Huber einem größeren Publikum ein Begriff. Auch früher waren Bayern unter den weltbesten Gipfelstürmern, unter anderen Johann Grill, Josef Enzensperger, Otto Herzog oder Toni Schmid.
Wintersport
Speziell im alpinen Raum hat der Wintersport eine traditionell große Bedeutung:
Alpiner Skisport
Günstige Bedingungen für Ski-Rennlauf finden sich in den Bayerischen Alpen. Die herausragenden Vertreter dieser Sportart sind Mirl Buchner, Heidi Biebl, Rosi Mittermaier, Marina Kiehl, Christa Kinshofer, Martina Ertl, Hilde Gerg, Franz Pfnür und Markus Wasmeier.
Nordischer Skisport
Aus dem Biathlon-Bundesleistungszentrum in Ruhpolding gingen zahlreiche Gewinner internationaler Wettbewerbe hervor, die bekanntesten unter ihnen sind Fritz Fischer, Michael Greis, Uschi Disl und Martina Glagow. Im Langlauf erreichten Tobias Angerer und Evi Sachenbacher-Stehle bedeutende Resultate.
Eishockey
Bekannte Vereine sind bzw. waren die Ice Tigers Nürnberg, ERC Ingolstadt, Augsburger Panther, München Barons, EC Hedos München, SB Rosenheim, EV Füssen, SC Riessersee, EC Bad Tölz, EV Landshut und die Straubing Tigers.
Weitere bekannte Wintersportler aus Bayern sind Georg Hackl (Rodeln), Anni Friesinger (Eisschnelllauf) und Rudi Lochner (Bob).
Brauchtumssportarten
Im sehr traditionsbewussten Bayern haben sich auch einige bisweilen kurios anmutende Sportarten erhalten, die trotzdem in organisierten Ligen betrieben werden. Dazu zählen etwa Fingerhakeln und Eisstockschießen.
Religion
Bayern gilt allgemein als katholisches Land. In Teilen Frankens sind die Protestanten jedoch in der Mehrheit, was auf die frühere Herrschaft der protestantischen Hohenzollern (Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth) zurückzuführen ist. Der Anteil der Katholiken und Protestanten hat sich in den letzten Jahren verringert. Dieser Trend ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten.
Jüdische Gemeinden gab es bis zum 19. Jahrhundert vor allem in ländlichen Gebieten Frankens und Schwabens sowie den freien Reichsstädten wie z. B. in Nürnberg und Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern gab es so gut wie keine Juden, seit der Judenemanzipation aber zunehmend in bayerischen Städten. Von fast 200 jüdischen Gemeinden vor dem Holocaust existieren heute in Bayern noch bzw. wieder 12 Gemeinden.
Verteilung der Religionszugehörigkeit: [3]
1970 | 2004 | |
---|---|---|
römisch-katholisch | 70,4 % | 57,8 % |
evangelisch | 25,2 % | 21,8 % |
Muslime | 0,9 % | 2,2 % |
andere Konfessionen und Konfessionslose | 1,7 % | 19,6 % |
Siehe auch: Liste bayerischer Klöster
Stämme
Das bayerische Volk setzt sich aus vier staatlich anerkannten Stämmen zusammen: Zu den drei alten Stämmen, den Altbayern (Baiern), Franken und Schwaben, kamen nach 1945 über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, vor allem Sudetendeutsche. Auch Sinti und Jenische haben eine, staatlich bisher nicht anerkannte, sehr lange Tradition in Bayern.
Bekannt ist vor allem der lange Streit zwischen den Franken und den Altbayern um die angebliche Ungleichbehandlung der Franken durch die Bayern. So liegen viele, aber nicht nur fränkische, Kulturgüter in München und nicht in ihren Ursprungsorten. Eine Rückführung ist teilweise aus Gründen des Erhalts der Kulturgüter nicht mehr möglich. Der Streit gipfelt regelmäßig in der Forderung, dass Franken ein eigenes Land werden solle. Bei der letzten Landtagswahl gab es auch den ersten Versuch einer fränkischen Partei. Dies scheiterte jedoch auf Grund von rechtlichen Schwierigkeiten.
Sprache
Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden von jenen gesprochen, die aus anderen Sprachregionen kommen bzw. den entsprechenden Migrationshintergrund haben.
Dialekt
Die angestammten Dialekte lassen sich drei großen Dialektfamilien zuordnen:
- Bairisch: in der Südosthälfte des Landes (Nord- und Mittelbairisch, am Rand zu Tirol auch Südbairisch).
- Fränkisch: von etwa 3 Millionen im Norden und Nordwesten (Ostfränkisch und Rheinfränkisch).
- Alemannisch: von 2 Millionen im Westen und Südwesten (Schwäbisch und Niederalemannisch).
Zwischen diesen drei Mundarträumen bestehen nicht zu unterschätzende Übergangsgebiete, die sich nicht widerspruchslos einem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren bairisch-fränkische (u. a. Nürnberg und Umgebung), bairisch-schwäbische (u. a. Lechrain) und schwäbisch-fränkische (Gebiet um Dinkelsbühl und Hesselberggebiet) Übergangsgebiete, in manchen Orten sogar bairisch-schwäbisch-fränkische Mischdialekte (z. B. Treuchtlingen).
Die Dialekte sind bei den Einheimischen, besonders außerhalb der großen Städte, sehr verbreitet. Eine Verschriftlichung der Mundart wie in der Schweiz oder in Luxemburg steht aber nicht zur Debatte.
Zahlreiche weitere deutsche und nichtdeutsche Dialekte werden von jenen gesprochen, die aus anderen Dialekt- oder Sprachregionen kommen.
Siehe auch: Dialekte in Bayern, Grenzorte des alemannischen Dialektraums.
Sonstiges
Als weibliche Symbolgestalt Bayerns gilt die Bavaria.
Die Bayerische Polizei ist der größte Polizeiverband Deutschlands. Sie unterhält mit der Polizeihubschrauberstaffel Bayern auch die größte Polizeihubschrauberstaffel einer Landespolizei.
Viele bairische Vornamen haben sich bis heute erhalten.
Literatur
- Max Spindler (Hrsg.), Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas, München, 1969
- Max Spindler (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, München, 1971-1975 (4 Bände)
- Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte: 1799-1980, München, 1983 ISBN 3-406-09669-7
- Peter Claus Hartmann: Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. Auflage Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1875-4
- Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur EUregio, Samson 2006, ISBN 3-921635-98-5
- Bayerisches Jahrbuch, 86. Jahrgang, K. G. Saur Verlag, München 2007, XIII, 611 S., ISBN-13: 978-3-598-23666-2; ISBN-10: 3-598-23666-2; auch CD-ROM Ausgabe: ISBN-13: 978-598-23667-9; ISBN-10: 3-598-23667-0 (wichtiges Nachschlagewerk mit Informationen zu mehr als 7.000 Institutionen und ca. 12.500 Personen)
Siehe auch
Portal: Bayern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bayern |
Weblinks
Commons: Bayern – Bilder, Videos und Audiodateien |
Wiktionary: Bayern – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Wikinews: Bayern – Nachrichten |
Wikisource: Bayerische Verfassung – Quellentexte |
- Bayerische Staatsregierung
- Bayerische Landesbibliothek Online
- Haus der Bayerischen Geschichte
- Detaillierte Karten flächendeckend
- Zehn-Jahres-Bericht bayerischer Bürgerbegehren und Bürgerentscheide (deutsche und englische Version verfügbar)
- Links zum Thema Bayern im Open Directory Project
- Kultur- und Brauchtumskalender für Bayern und Süddeutschland
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